Nikon 24mm 2.8 AI

Nikon 24mm 2.8 AI an Sony A7



Mein Nikon 24mm 2.8 AI wurde in den späten 70ern produziert. Mit der AI-S Version, die optisch baugleich sein soll, hat Galen Rowell einige seiner bekannten Bilder geschossen. Allerdings fotografierte er mit einer Kamera, die Film belichtete. Film und moderne Bildsensoren verhalten sich sehr unterschiedlich hinsichtlich schrägen Lichteinfalls.
Da ich mit einer Sony und keiner Nikon fotografiere, kommt bei mir noch ein Adapter hinzu. Das 24er Weitwinkel hat Floating Elements, die den Nahbereich korrigieren. Hat ein Adapter nicht exakt die richtige Länge, um das korrekte Auflagemaß zu gewährleisten, kann es bei Objektiven mit Floating Elements zu Qualitätsverlust kommen. Schauen wir mal, wie sich das 24mm AI an einer digitalen Kamera mit Adapter schlägt.

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Die Bilder sind in Lightroom 5 aus dem RAW-Format entwickelt. Alle Einstellungen sind Lightroom-Standard (Schärfe: 25/1/25/0).

Bild mit Darstellung der Ausschnitte

Nikon 24mm 2.8 AI Blende 2.8

Ausschnitte 2.8

Offenblende! Ziemlich matschig und deutliche Vignettierung.


Nikon 24mm 2.8 AI Blende 4.0

Ausschnitte 4.0

Ein bißchen besser.


Nikon 24mm 2.8 AI Blende 5.6

Ausschnitte 5.6

Sehr gut Schärfe im Zentrum. Der Rest ist nicht wirklich gut.


Nikon 24mm 2.8 AI Blende 5.6 Fokus links

Ausschnitte 5.6 Fokus links

Wegen Bildfeldwölbung auf linken Rand fokussiert. Der ist jetzt schärfer, aber nicht wirklich scharf.


Nikon 24mm 2.8 AI Blende 8.0

Ausschnitte 8.0

Vielleicht ein Hauch besser als Blende 5.6.


Minolta Nikon 24mm 2.8 AI Blende 11.0

Ausschnitte 11.0

Beste Blende über alles ist Blende 11.


Fazit Nikon 24mm 2.8 AI



Liegt's am Objektiv, oder liegt's am Adapter, oder an beiden?

Richtig scharf ist das 24mm 2.8 AI nur im Zentrum. Es ist besser als das Tokina 24mm 2.8 , aber weit weg von dem, was ich als akzeptabel bezeichnen würde. Zur Not kann man es bei Blende 8 und 11 verwenden. Freude kommt keine auf.
Die Vignettierung und die chromatischen Aberrationen sind korrigierbar, die fehlende Schärfe, vor allem im Randbereich, nicht. Das Objektiv hat eine ausgeprägte Bildfeldwölbung. Stellt man auf den Rand scharf, werden natürlich das Zentrum und die Ecken unschärfer. Der Rand selbst wird zwar schärfer, aber richtig scharf wird er nie.
Verschlechtert der Adapter die Bildqualität?
Kann sein, kann auch nicht sein. Der Adapter der Fa. Novoflex, den ich verwende, ist kein Billigprodukt. Es ist bekannt, daß die Adapter der Fa. Novoflex gern 0,1 bis 0,2 mm zu kurz sind. Dadurch wird sichergestellt, daß immer bis Unendlich scharf gestellt werden kann, selbst wenn außerordentlich große Plus-Toleranzen aufeinandertreffen.
Ich könnte nun versuchen mit sogenannten Shims den Adapter auf Maß zu bringen, oder ich könnte mir einen ebenfalls teueren Kipon-Adapter kaufen. Diese sind für eine genauere Fertigung bekannt. Beides werde ich aber nicht tun. Die Aussicht, daß ich am Ende ein gutes randscharfes Objektiv erhalte, ist zu gering.

Nikon 24mm 2.8 AI f/11 - Nachbearbeitet

crops 11.0 bearbeitet

Chromatische Aberrationen entfernt und nachgeschärft. Scharf werden die Bildränder und Ecken trotzdem nicht.