Minolta 35mm 2.8 MD III

Minolta 35mm 2.8 MD III an Sony A7



Manche behaupten, dieses Objektiv könne man schon hemmungslos mit Offenblende nutzen. Nun, der bekannte "Dreamy Look" bei Offenblende, wie man ihn von vielen alten Objektiven kennt, ist bei diesem Objektiv nicht vorhanden. Offenblende ist hier halt auch Blende 2.8.

Eins vorweg, das Objektiv ist dezentriert, die rechte Seite ist ziemlich unscharf im Vergleich zur Linken. Ja auch in den 80ern gab es das schon. Wir schauen uns deshalb bei den Ausschnitten die linke Seite an.

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Die Bilder sind in Lightroom 5 aus dem RAW-Format entwickelt. Alle Einstellungen sind Lightroom-Standard (Schärfe: 25/1/25/0).

Bild mit Darstellung der Ausschnitte

Minolta 35mm 2.8 MD III Blende 2.8

Ausschnitte 2.8

Im Zentrum noch nicht super scharf, aber durchaus brauchbar.


Minolta 35mm 2.8 MD III Blende 4.0

Ausschnitte 4.0


Minolta 35mm 2.8 MD III Blende 5.6

Ausschnitte 5.6

Sehr gut Schärfe im Zentrum und in der Ecke! Der Rand fällt deutlich schwächer aus.


Minolta 35mm 2.8 MD III Blende 8.0

Ausschnitte 8.0


Minolta Minolta 35mm 2.8 MD III Blende 11.0

Ausschnitte 11.0


Fazit Minolta 35mm 2.8 MD III



Das Objektiv ist im Zentrum und im "mid"-Bereich durchaus bei Offenblende zu gebrauchen. Ränder und Ecken sind aber noch sehr unscharf. Bei Blende 5.6 und 8 hat das Objektive dann maximale Schärfe. Diese geht leider nicht bis zum Rand. Der Randbereich bleibt immer deutlich hinter dem Zentrum zurück. Das hat einen speziellen Grund. Schauen Sie sich mal bei Blende 5.6 die Ecke im vergleich zum Rand an. Die Ecke ist viel, viel schärfer als der Rand! Warum ist sie schärfer? Weil der Baum deutlich näher beim Fotografen steht! Das Objektive hat eine ausgeprägte Bildfeldwölbung (field curvature)! Sprich, der Bereich der Schärfe ist keine plane Ebene, sondern er biegt sich zum Fotografen hin. Das kann von Vorteil, oder von Nachteil sein. Je nach Motiv. Ich wünsche mir ein 35mm Weitwinkel, welches eine Schärfe und Auflösung über das ganze Bild hat, wie mein Minolta 85mm. Ich bevorzuge auch Objektive mit nicht allzu großer Bildfeldwölbung. Es fotografiert sich einfach leichter damit. Irgendwie ist es genau falsch herum. Bei einem 85mm-Portrait-Objektive könnte ich auf Randschärfe verzichten. Bei einem 35mm im Einsatz von Architektur- und Landschaftsfotografie hätte ich gern maximale Schärfe bis zum Rand.

Meine Suche nach einem 35mm Objektiv ist noch nicht zu Ende. Ich fürchte nur, bei Objektiven vor der Jahrtausendwende werde ich da nicht fündig. Das 35mm 2.8 war damals durchaus auf der Höhe seiner Zeit.